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jochen distelmeyer – heavy. distelmeyer, blumfeld und ich.

von | 3.Oktober 2009

Jochen Distelmeyer - HeavyDie Pop-Intelligentia hat ihr Album des Jahres schon gefunden. Kaum eine Platte wurde in den letzten Monaten so zahlreich besprochen wie das Solodebut des Blumfeld-Masterminds Jochen Distelmeyer. Und Heavy ist keine schlechte Platte, beileibe nicht.

Es ist von allem, was Blumfeld einmal ausgemacht hat, ist etwas dabei: Manche Songs klingen nach den frühen, rockigeren Tagen, z.B. das schon vorher bekannte Wohin mit dem Hass, andere Titel gehen eher in die Richtung, die auf den späten eingeschlagen wurden. Lieder wie Lass uns Liebe sein, Jenfeld Mädchen oder Nur mit dir sind wunderbare Songperlen, jedes einzelne würde auch als Gedicht funktionieren – z.B. im Poesiealbum der oder im Brief an die Freundin.

Aber: Ich habe eigentlich nie so wirklich den Zugang zu Blumfeld gefunden. Natürlich hab ich die Diskografie mehr als einmal durchgehört, ich verstehe auch, wieso Blumfeld zu den wichtigsten deutschen Bands aller Zeiten gehört. Aber mir persönlich waren sie nie so wichtig. Vielleicht bin ich einfach zu jung und hab es in der besten Phase der Band versäumt, sie für mich zu entdecken. Allerdings müsste ja dann das gleiche für Tocotronic gelten – tut es aber nicht. Vielleicht sind mir auch einfach ein Großteil der Texte zu seltsam – da weiß ich wenigstens wieder, wieso ich damals in der Oberstufe keinen Deutsch-LK hatte. Wie dem auch sei, was damals für Blumfeld galt, gilt auch für die Solo-Platte: Es ist eine solide Platte, ich kann auch durchaus verstehen, wenn Leute sie für eine der besten deutschsprachigen Platten der letzten Jahre halten, aber ich finde sie ein bisschen, nun ja, langweilig.

Jochen Distelmeyer – Heavy (2009, Columbia/Sony)

Auch Richard Kämmerling hat in der FAZ seine eigene Geschichte mit Distelmeyer und Blumfeld aufgeschrieben. Es ist zwar eine andere als die hier erzählte, lesenswert ist sie trotzdem. Genau wie auch die Distelmeyer-Geschichte im SZ-Magazin.


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