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Die Oliver Minck Erfahrung – Die Oliver Minck Erfahrung. Lieder zur Kritik der Gegenwart.
von matze | 15.Oktober 2009
Der kalte Entzug hat nicht geklappt: Eigentlich wollte Oliver Minck ja nach dem vorerst letzten Album seiner Band Wolke1 eine musikalische Auszeit einlegen, das ging aber nicht. Und der geneigte Musikfreund darf sich nun über eine wunderbare Platte freuen.
Musikalisch einwandfrei ist die Platte sowieso – das konnte man nach drei Wolke-Platten und bei einer Zusammenarbeit mit u.a. Jens Bachmann (ex-Angelika Express) oder Friedemann Weise (sie erinnern sich) auch erwarten. Was sein schaffen aber vor allem mit letzterem eint sind die Texte. Denn die stehen hier definitiv im Mittelpunkt.
Und so kann man die Platte, wenn man pathetisch sein will, auch als Hommage an das Leben im 21. Jahrhundert lesen: Popstar beschreibt zum Beispiel nicht nur perfekt das Leben der erwähnte Personengruppe, sondern einer ganzen halben „Generation“2 , und es gibt glaub ich keinen Song, der besser die prekäre Lage großer Teile der Bevölkerung dieser Tage beschreibt als Krise. Und wenn man Der Tag, als nichts passierte hört, sehnt man sich mit Oliver Minck zusammen zurück in eine langsamere Welt (die freilich nie existierte).
Ach ja, die wichtigste in ein Lied gebannte Erkenntnis zum momentanen Stand der deutschen Indie-Szene findet man ebenfalls auf dem Album:
Und diesem Thees Uhlmann würd ich gern mal die Gitarre über den Kopf ziehen. Dieses affige Kumpelgetue ist doch nur ein Marketing-Trick. Und wieso merkt ihr das nicht?
(Frustrierter Typ)
Und damit wäre auch das geklärt.
Die Oliver Minck Erfahrung – Die Oliver Minck Erfahrung (ab 23.10.2009, Tumbleweed/Broken Silence)
- die ja leider zu den hierzulande unterschätztesten Bands gehören [↩]
- Gott, wie ich diese Einordnungen in „Generationen“ hasse, aber hier fiel mir kein besseres Wort ein. Man möge mir verzeihen [↩]
künstlerkollektiv: angelika express, Die Oliver Minck Erfahrung, friedemann weise, thees uhlmann, wolke
file under: platten | 2 kommentare »
15.Oktober 2009 at 10:48 am
oh da hat die „oliver minck erfahrung“ anscheinend ein problem damit, dass es leute gibt die mehr platten verkaufen und trotzdem netter sind.
16.Oktober 2009 at 10:52 am
und vor allem besser… der vorabbote des albums versprach ja nicht so viel gutes.