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das jahr 2009 aus sicht der redaktion. aller guten dinge sind nicht immer drei.
von matze | 29.Dezember 2009
ich bin ja immer noch der meinung, dass dritte alben überdurchschnittlich oft den tiefpunkt des schaffens darstellen. 2009 hat meine these – trotz teilweise großartiger ausnahmen wie art bruts art brut vs. satan – einmal mehr bestätigt. das traurige daran: die betroffenen brachten vorher teilweise platten heraus, die durchaus das zeug für die top ten der nuller jahre haben – es gibt also eine gewisse fallhöhe.
gut, vielleicht ist eben diese fallhöhe auch genau der grund dafür, dass man beim hören so enttäuscht ist. vielleicht hat man sich nach zwei alben an eine band gewöhnt, die dann aber auf dem dritten album versucht, einen neuen weg einzuschlagen. oft ist es doch so: das erste album macht auf die band aufmerksam, das zweite wird hinterhergeschoben, klingt oft aber so ähnlich wie das erste, höchstens ein wenig ausgereifter. beim dritten album aber stehen die musiker vor einem scheideweg: entweder sie machen noch eine platte, die wie nummer eins und zwei klingt, oder sie machen etwas ganz anderes.
zur ersten gruppe gehörten in 2009 zum beispiel die alben von maximo park und bishop allen, zur zweiten humbug von den arctic monkeys sowie ganz besonders In This Light and on This Evening von den Editors. erstere sind im besten falle einfach nur egal, letztere passen nicht zu den bands und vertreiben wohl mehr fans als dazugewonnen werden.
aber wie macht man es richtig? so ganz genau kann ich das auch nicht beantworten, aber es geht. art brut ist ein beispiel aus diesem jahr. bei ihnen war es eine mischung aus beiden wegen: man erkennt die musik noch wieder, sie klingt aber im genau richtigen maße anders als vorher.
und einen trost gibt es auch: olli schulz hat mit seinem ersten album ohne den hund marie einmal mehr bewiesen, dass man auch nach einem enttäuschenden dritten album ein tolles viertes album machen kann.
(ebenfalls 2009 erschienene dritte alben: tonight: franz ferdinand von franz ferdinand sowie Einer muss in Führung gehen von der Mediengruppe Telekommander. bei franz ferdinand bin ich mir noch nicht sicher, wie ich es im vergleich zu den anderen beiden alben finden soll – ich war aber auch nie ein riesengroßer franz ferdinand-fan. und das mtk-album hätte ich oben einordnen können, denn es ist ebenfalls schlecht.)
künstlerkollektiv: arctic monkeys, art brut, bishop allen, Der Hund Marie, editors, maxïmo park, mediengruppe telekommander, olli schulz, the killers
file under: best of 2009 | Kommentare deaktiviert für das jahr 2009 aus sicht der redaktion. aller guten dinge sind nicht immer drei.
kommentare verboten. was wir schreiben, stimmt auch.