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Rock, Bier, Staub und Terror: Das Hurricane 2008. Teil 1 (Gastbeitrag von fischi)

von | 28.Juni 2008

Während Jonas auf dem Southside unterwegs war, war ich am anderen Ende Deutschlands auf dem Hurricane. Selbes Line-up, andere Location. Vorab muss ich schon mal gestehen, dass ich nur da war, weil ich meine Karte für den Ring wegen einer Klausur verkaufen musste und ich trotzdem irgendwo Festivalluft schnuppern wollte. Ich war also alles andere als vollständig überzeugt, von dem was ich zu hören kriegen würde. Entschuldigt also manchmal meine Kritik und meine Unkenntnis von guter Musik.

Donnerstag (Anreise):

Nachdem wir auf der Fahrt auf der A1 kurzzeitig fast weggespült worden sind, kamen wir auf dem Campinggelände bei überraschend gutem Wetter an und mussten nur noch die Hürde von fast 1,5 km Weg zu Fuß mit schwerem Marschgepäck zu unserem Lager überwinden, das unsere Vorhut bereits aufgeschlagen hatte. Zum Glück konnten wir ein paar coole Leute mit einem Anhänger finden, auf den wir unser Zeug laden konnten… allerdings durften wir den dann fast alleine schieben. Auf dem Weg ging dann auch prompt eine meiner Mitfahrerinnen verloren, die Dank miserablem Handynetz und kaum guter Orientierungspunkte auch erst wieder in der Dunkelheit durch Zufall auftauchte. Der Rest des Abends ist wohl Festival-Standard gewesen: Es wurde das erste Fässchen geöffnet und unsere Vorhut tauchte gut alkoholisiert wieder aus der Nachbarschaft auf. Achja, und das Fußballspiel wurde per Großbildleinwand auf dem Campingplatz übertragen; wir durften uns den triumphalen Sieg über Portugal nur im Anfahrtsstau anhören.

Freitag (1.Tag):

Jetzt fängt’s endlich mit der Musik an! Die Planung für diesen Tag, was die Bands angeht, war denkbar einfach: Parken vor der Green Stage, also der Hauptbühne.

Zuerst Turbostaat, von denen ich leider nur den Schluss gehört habe, aber die Jungs aus Flensburg haben für den Anfang schon mal gut eingeheizt.

Dann ein erster kleiner Höhepunkt mit Enter Shikari, die längst kein Geheimtipp mehr sind und mit lautem „Trancecore“ die etlichen Tausend Zuhörer, die bereits vor Ort waren, begeisterten. Meinen Geschmack treffen sie zwar eher nicht, aber zum Abgehen in der Masse gibt es wohl kaum bessere Bands. Nach diesem rasanten Start wurde es erstmal wieder ruhiger – und deutschsprachig auf dem Hurricane. Kettcar. Ich kann jetzt in diesem Umfeld auf Indiestreber.de eigentlich nur das falsche sagen, aber nunja… Von der Konserve eine Band, die ich mir praktisch gar nicht reinziehe, aber live nicht so schlecht wie befürchtet… ähm, besser als erwartet war. Hier gingen auch meine Kollegen irgendwie verschütt, denen die Musik scheinbar auch nicht so zusagte.

Und jetzt mein persönlicher Höhepunkt und die Neuentdeckung des Festivals: Monster Magnet. Ich kannte diese Truppe nur dem Namen nach und hatte noch nie irgendetwas von ihnen zu hören bekommen. Aber mit ihrem guten, grundsoliden Heavy Metal trafen sie genau meinen Geschmack. Eine Stunde lockeres, gepflegtes Headbangen alleine neben einem netten Gothic-Mädel (weiß der Teufel, was die auf dem Hurricane wollte). Jedenfalls schienen wir beide vorne innerhalb des ersten Wellenbrechers die einzigen zu sein, die die Musik so richtig mitriss. Der Rest begnügte sich mit Schunkelei und sanftem Kopfnicken. Die Spätzünder-Band aus New Jersey, die wohl bei ihrer Gründung 1989 schon nicht mehr jung war, vereint den Stil klassischer Rockbands wie Black Sabbath, Deep Purple oder auch AC/DC mit ruhigem Blues-Rock und schweren Beats. Ein Traum… Aber die Seite hier heißt ja nicht metalstreber.de…

Jetzt wieder eine bekanntere Band, wieder aus den USA, aber ganz andere Musik. NOFX, die hier in Deutschland ihre relativ große Bekanntheit wohl ihrem rigorosen Anti-Bush-Kurs verdanken, haben mit schönem lautem Ska-Punk die Massen zum Toben gebracht – und auch mich. Und oh Wunder ich fand danach sogar meine Leute wieder.

Nachdem ich zuvor von zwei guten Bands in Stimmung gebracht worden war, war ich jetzt bereit mit meinen Kumpels für’s HIN-SET-ZEN. Die Beatsteaks, einer der Headliner, standen auf dem Programm. Die Berliner schaffen es immer wieder ein Top-Konzert abzuliefern, auch wenn sie diesmal nach eigenen Angaben „etwas beschwippst“ waren… Ich muss leider sagen, dass ihr Auftritt vor einem knappen Jahr auf dem Big Day Out in Anröchte besser war, rechne dies aber der familiären Atmosphäre dort an und nicht der Qualität des Auftritts.

Ziemlich fertig und durchgeschwitzt ersparten wir uns The Chemical Brothers, obwohl ich mir die eigentlich ganz gerne angesehen hätte, da es eine der wenigen Bands des Festivals war, die doch recht regelmäßig den Weg in meine Playlist findet.


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ein kommentar zu “Rock, Bier, Staub und Terror: Das Hurricane 2008. Teil 1 (Gastbeitrag von fischi)”

  1. Hurricane 2008 - ein Festivalhopper Bericht | Festival News meint:
    6.Juli 2008 at 1:32 pm

    […] Teile von Gastauthor fischi bei den Indiestrebern [Teil 1, Teil 2, Teil […]