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tittenwahlkampf mit atzenmusik, oder: über politik zu singen ist wie über musik zu schreiben.

von | 16.September 2009

[youtube LNCthggWA6o]

politik und musik – meistens eine unheilvolle kombination und letztendlich eine unsägliche blamage für beide seiten. beispiele gefällig? silvio berlusconi schnulzt sich einen mit ; jörg haider redet anstatt zu handeln; in bayern wählen sich sowohl spd als auch csu musikalisch unter die 5%-hürde. aber manchmal entsteht dabei auch etwas, das nicht mehr aus dem kopf geht, sich zwischen den pop- und politiksynapsen festsetzt und auf irgendeiner metaebene die beiden gegensätze zusammenbringt.

der aktuelle wahlkampf ist bisher geprägt von langeweile und titten – was meiner meinung nach im endeffekt auf dasselbe hinaus läuft: interessant ist was anderes. musikalisch sind die grenzen des guten geschmacks schon längst eingerissen: die cdu setzt auf eine überdosis weichspüler; die piratenpartei kann zwar mit computern tolle sachen machen aber mit dem mischpult weniger; die junge union schiesst musikalisch wie auch textlich den bundesadler ab (die sz berichtete); und die jungen liberalen zeichnen sich für auditive selbstverstümmelung in der indiestreber-redaktion verantwortlich. wenigstens die grünen blamieren sich nicht: anstatt selbst musikalisch vor sich hin zu dilettieren laden sie virginia jetzt! zu ihrer wahlkampfparty ein.

neben den mehr oder weniger offiziellen wahlkampfsongs gibt es natürlich noch jede menge aus der comedy- und kabarettecke. in welche kategorie der oben zu sehende song zu stecken ist weiss ich noch nicht so genau. eine spaßproduktion eines gelangweilten und/oder arbeitslosen produzenten? oder doch von der spd-wahlkampfagentur absichtlich platziert?

der song „kanzlerschaft – das geht ab“ basiert auf dem atzenmusik-sommerhit „das geht ab“ von manny marc und frauenarzt. deren label kontor will nun gegen die unerlaubte verwendung des materials vorgehen; die spd dementiert dass es sich um einen offiziellen wahlkampfsong handelt. wie dem auch sei – meiner meinung nach ist es zumindest der vielleicht absurdeste, aber dadurch auch kreativste und vielschichtigste wahlkampfsong zur bundestagswahl 2009. genie und schwachsinn liegen manchmal bedenklich nah beieinander.

(mit dank an den popblog, über den ich das kanzlerschaft-video entdeckt habe)


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