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Eine musikalische Reise durch die Zeit. Teil 65: von glasgow über moskau auf die philippinen.
von ric. | 11.Mai 2010
[youtube g5RZOf4QhkY]
moscow olympics – still
wie entdeckst du neue musik? liest du einschlägige fachpublikationen? orientierst du dich vielleicht an blogs wie diesem hier? gehst du auf konzerte auch von dir unbekannten bands und lässt dich inspirieren? kopierst du die festplatten von deinen freunden? lässt du dich vom musikfachhändler deines vertrauens beraten? oder klickst du dich nächtelang durch myspace und youtube?
bei mir trifft teilweise alles oben genannte zu – und manchmal entdeckt man auf eigenartigen wegen musik, deren existenz auch die beste phantasie nicht erträumen hätte können.
ich habe schon chilenischen britpop gehört, norwegische polka und jamaikanische coverversionen von modern talking.1 jetzt wollte ich über „moscow olympics“ von orange juice schreiben – leider gibt es dazu kein video bei youtube. dafür bin ich auf eine band namens moscow olympics gestossen. erstmal nichts besonderes, aber: die band kommt von den phillipinen und klingt nach bestem britischem shoegazing.
und schon haben wir ein hochkomplexes themencluster zusammengetragen: fokuspunkt sind die olympischen spiele 1980 in moskau, die aufgrund des sowjetischen einmarsches in afghanistan 1979 von vielen islamischen sowie westlichen staaten boykottiert wurden – unter anderem auch von deutschland, den usa und den philippinen. dieses thema hat die glasgower band orange juice2 in eben jenem jahr 1980 zu einem lied inspiriert, dessen songtext allerdings einzig und allein aus einem wiederholten „moscow“ besteht und eine b-seite ihrer ersten single „falling and laughing“ ist. und während orange juice dem post-punk zugerechnet werden, gilt eine andere schottische band aus der gleichen zeit,3 namentlich die cocteau twins, als eine der wegbereiter des shoegazing.4
[youtube Pq8QsM7WaGw]
orange juice – falling and laughing
alles klar? hier noch mal eine kurze zusammenfassung: 1980, moscow olympics, glasgow, orange juice, philippinen, shoegazing, cocteau twins. danke, internet, für dein unendlich vernetztes wissen. im jahr 1980 hätte ich diesen artikel nicht schreiben können. geschweige denn shoegazing von den philippinen entdecken.
- übrigens alles großartige lieder [↩]
- die als urgesteine der „glasgow school“ gelten, die eventuell als inspiration für die namensgebung der hamburger schule gelten kann [↩]
- die auch aus dem post-punk entstand [↩]
- shoegazing entsteht allerdings erst mitte bis ende der 80er jahre als eigenständige musikrichtung [↩]
künstlerkollektiv: cocteau twins, moscow olympics, orange juice
file under: reise durch die zeit | 1 kommentar »
12.Mai 2010 at 8:34 am
du vergaßt in deiner aufzählung noch, dass der sänger von moscow olympics 1 zu 1 wie Neil Tennant (Pet Shop Boys) klingt